Recyclingzentrum Juch-Areal, Wettbewerbsbeitrag, 2022

Das neue Recyclingzentrum auf dem Juch-Areal soll ein Pilotprojekt für die Wiederverwendung von Bauteilen werden und einen vorbildlichen Beitrag zur Erreichung des städtischen Netto-Null-Ziels leisten.

Die Kultur der Wiederverwendung vorhandener Elemente hat in der Architektur eine lange Tradition. Oft wird Bestehendes als Ganzes oder in Versatzstücken weiter- und umgebaut oder in Elementen neu zusammengesetzt. An diese eklektizistische Tradition knüpft unser Projekt an.

Die Schweiz ist ein rohstoffreiches Land. Im Gegensatz zu anderen Ländern sind diese hier aber nicht im Boden sondern vor allem im Bestand der gebauten Stadtlandschaft zu finden. Lässt man sich entschieden auf den Re-Use-Gedanken ein und für die Architektur eine pluralistische Grundhaltung zu, so geht es mit vielen Referenzen in Kopf und Bauteillager mit postmodernen Vorbildern im Rückspiegel kraftvoll vorwärts in Richtung Netto-Null.

Das Recyclingzentrum ist als Ensemble aus vier Gebäudeteilen konzipiert, die jeweils unterschiedliche Anforderungen erfüllen: Das Betriebsgebäude, der Treppenturm, die Halle und die Remise. Sie sind alle miteinander verbunden und gewährleisten im Zusammenspiel einen reibungslosen Betrieb.

Ein Ensemble aus vier Gebäudeteilen: Betriebsgebäude, Treppenturm, Halle und Remise

Tragstruktur und Gebäudeaufbau: Primärstruktur, Fassade, Sekundärstruktur Dächer, Fassadenbekleidung, Photovoltaikanlage und Dachbegrünung

Übersicht der wiederverwendeten Bauteile aus bereits identifizierten Bauteilminen

Die Halle ist weitgehend aus den wiederverwendeten Teilen des Recyclinghofs Hagenholz in Zürich Leutschenbach konstruiert. Das kompakte Betriebsgebäude ist der einzige Bau des Ensembles mit einer geschlossenen klimatischen Hülle. So bleibt der betriebliche Energieverbrauch minimal. In der Remise können die für den Betrieb nötigen Fahrzeuge untergestellt und Materialien gelagert, gesäubert, sortiert und repariert werden.

Modulares und kompaktes Bauen, Demontagegerechtigkeit, Anpassungsfähigkeit und der Einsatz regenerativer Materialien sind die vier Prinzipien, die zusätzlich zur angestrebten maximalen Wiederverwendung von Bauteilen, den Entwurf des neuen Recyclingzentrums prägen.

Das Konzept der Wiederverwendung basiert auf drei Ansätzen: Bezug eines möglichst hohen Anteils der benötigten Bauteilen aus der Wiederverwendung, Substitution emissionsintensiver Bauteile durch wiederverwendetes Material, um eine möglichst hohe CO2-Einsparung zu erzielen und Berücksichtigung der Verfügbarkeit der Bauteile.

Recyclingzentrum Juch-Areal. Status: Wettbewerbsbeitrag (ohne Rang). Programm: Recyclingzentrum. Ort: Altstetten-Zürich (ZH). Termine: Wettbewerb 2022. Landschaftsarchitektur: Sima Breer. Visualisierung: Zünd Zuerich. Tragstruktur: Aschwanden & Partner AG. Ressourcenmanagement: SUMAMI AG. Haustechnik, Nachhaltigkeit und BIM: Amstein + Walthert AG. Baumanagement, Kreislauffähigkeitsbewertung und -bilanzierung: Drees & Sommer Schweiz AG. Ausloberin: Stadt Zürich, Amt für Hochbauten vertreten durch Entsorgung & Recycling Stadt Zürich. Mitarbeit: Michael Wagner, Raphael Vanzella, Jil Kugler, Milo Strub.